Die Sage „Vogelgespräche“ nach einer Erzählung von Farid Nischapuri (Attar) ist die Inspirationsquelle für und dabei gleichzeitig auch Bestandteil des Musiktheaters. Es ist ein Epos, welcher von Tausenden von Vögeln berichtet, die sich auf eine Reise begeben, um ihren wahren Herrscher zu finden und letztendlich die poetische Deutung einer inneren Entwicklung eines Menschen:
Als sich einst alle Vögel der Welt versammelten und beklagten, dass es keinen König und deshalb keine Ordnung mehr gäbe, ermunterte sie der Wiedehopf den beschwerlichen Weg zum Palast des Königs Simurgh anzutreten. Da die meisten Vögel sich weigerten, große Anstrengungen und Entbehrungen auf sich zu nehmen und vielfältigen Versuchungen zu widerstehen, machten sich die Verbliebenen auf den Weg durch die sieben Täler von Suchen, Verlangen, Liebe, Erkenntnis, Unbedürftigkeit, Einheit, Verwirrung und Auflösung. Als die letzten dreißig Vögel schließlich vor den Palast des Königs Simurgh treten erblickten sie dort keinen König, sondern sich selbst – Simurgh: dreißig Vögel (Wortspiel Attars, das im Persischen durch die Teilung des Königsnamen in zwei Wörter entsteht) − in völliger Einheit mit dem König.
Simurgh (der in seiner Symbolik Parallelen mit dem mystischen Vogel Phönix hat) steht in seiner Schönheit und Weisheit über allem. Die Sage erzählt alle Kunst sei aus einer Sehnsucht nach ihm und seiner Schönheit entstanden und es seien Versuche diese nachzuahmen.
Besetzung
Die Kammeroper “Vogelgespräche” ist eine Komposition für 3 Solisten (Sopran, Alto, Tenor), Vokalensemble (zwei Sopran, Mezzosopran, Tenor, Bass) und 7 Musiker (Blockflöten, Oboe, zwei Violinen, Bratsche, Cello, Kontrabass) mit einer Dauer von 75 Minuten und wurde für eine Aufführung im Botanischen Garten (Glashaus) komponiert.